Mit dem zuständigen Bezirksförster Jochen Schulze-Pellengahr hatte ich in Bad Essen einen sehr informativen Austausch zum Thema Waldumbau. Mit dabei waren Mitglieder der Grünen aus Bad Essen und Bohmte.
Die Frage nach der Zukunft der Forst- und Waldwirtschaft ist besonders für die privaten Waldbesitzer:innen derzeit mit vielen Ungewissheiten und Risiken verbunden. Der Experte Schulze-Pellengahr stellte grundsätzlich fest, dass mit dem privaten Forstbetrieb kein Geld verdient werden kann. Im Gegenteil: durch die Notwendigkeit, wegen des massiven Fichtensterbens und der zu erwartenden Veränderungen durch den Klimawandel jetzt neu aufforsten zu müssen, stehen lediglich hohe Investitionen an, die durchaus mal 15.000€ pro Hektar betragen können. Ein Rendite durch Holzverkauf ist natürlicherweise erst in einigen Jahrzenhten wieder zu erwarten.
Verschärft werden könnte die Situation noch durch eine grundlegende Veränderung bei der Beratung der Priwatwaldbesitzer:innen, die in der Regel nicht mehr selbst vom Fach sind. In Niedersachsen soll nämlich von der klkaasischen Beratungsschiene durch die Landwirtschaftskammern abgewichen werden, hin zu einem System von Auszahlungen an die Eigentümer:innen. Damit sollen dann Beratungen nach Wahl, auch durch freie Beratungsdienstleister eingeholt werden. In diesem Konkurrenzfeld ist auch die Zukunft der forstlichen Beratung durch die Bezirksförster:innen der LWK ungewiss.
Der Grüne Landwirtschaftsminister Christian Meyer hatte während seiner Amtszeit diese geplante Öffnung des Beratungssystems abgelehnt. Nun gilt es den erneuten Vorstoß der derzeitigen Regierung nach der Landtagswahl abzuwenden. Dafür werde ich mich aktiv einsetzen.