Nachdem uns im vergangenen Jahr die Hochwasserkatastrophen mitten in Deutschland nachhaltig schockiert haben, spüren wir im aktuellen Jahr 2022 erneut, wie uns die Temperaturveränderungen zu schaffen machen. Ein weiteres Jahr, das sich in die Epoche mit den wärmsten Sommern, die jemals gemessen wurden, einreiht.
Andere Ereignise wie die Pandemie und der völkerrechtswidrige Angrifsskrieg Russlands gegen die Ukraine haben unsere Routinen erheblich ins Wanken gebracht, und einmal mehr wird deutlich, das die Politik der letzten Jahrzehnte für die derzeitige Situation nicht ausreichend vorgesorgt hat.
Wir sollten das nun dringend ändern, weil es noch möglich ist.
Wir haben die Chance, aus eigener Kraft dafür zu sorgen, dass die Auswirkungen des Klimawandels in Grenzen gehalten werden können, wenn wir jetzt entschlossen handeln. Dazu braucht es eine aufrichtige Politik, die es besser macht.
Auch sind wir einmal mehr als solidarische Gemeinschaft gefragt.
Bye bye CO2
Wir Grüne wollen das fossile Zeitalter schnell beenden, Treibhausgas (THG)-Emissionen möglichst schnell gegen Null senken. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien, denn Sonne und Wind sind nicht endlich, schreiben uns keine Rechnung und belasten nicht nachfolgende Generationen mit hochriskantem Abfall.
Die notwendigen Maßnahmen zur Klimaneutralität umfassen nicht nur die Möglichkeiten einer Energiewende, sondern nutzen auch natürliche CO2-Senken. Niedersachsen bietet viele Potentiale zur CO2-Bindung im landwirtschaftlichen Bereich, z.B. auf Grünland und Moorböden, die bewirtschaftet werden. Die Wiedervernässung von Mooren und Moorböden spielt dabei eine zentrale Rolle.
Ein Umdenken im Umgang mit Energie und Rohstoffen wird nicht nur helfen, die THG-Emissionen zu senken, sondern auch eine wirtschaftliche Weiterentwicklung ermöglichen. Regionale Wertstoffketten oder die Wiederverwendung gebrauchter Alltagsgegenstände und -materialien müssen zukünftig Standard werden. Dazu braucht es Anreize, damit Industrie und Handel neue Strategien für die Versorgung von Zukunftsmärkten entwickeln.
Klimaschutz ist keine Privatsache
Vor uns liegen Jahrzehnte der Transformation, die uns am Ende hoffentlich in einer klimaneutralen Zukunft ankommen lassen. Klimaschutz und wirtschaflicher Erfolg sind von nun an untrennbar.
Auf diesem Weg ist auch alles, was wir individuell tun können, um unseren Klima-Fußabdruck zu verkleinern, von Bedeutung. Persönliches Engagement kann jedoch nicht den Wirkungsgrad klarer Rahmenbedingungen und öffentlicher Investitionen ersetzen, die unsere bestehenden Systeme erst wirklich klimafreundlich werden lassen.
Auch wenn wir vermutlich das, was unseren Wohlstand ausmacht, neu definieren und ordnen müssen, möchte ich keine Verzichts- oder Verbots-Debatte führen. Für mich wird es in Zukunft um Möglichkeiten gehen.
Den Umgang mit Klimafolgen erlernen
Klimafolgenanpassung ist ein Teil der Gesamtstrategie zur Klimaneutralität. Wir sind in vielen Bereichen gezwungen, neue Wege zu gehen. Die jetzt schon massiv spürbaren Veränderungen unserer Umweltbedingungen im Alltag zwingen uns mehr und mehr dazu, bei der Gesundheitsvorsorge, der Produktion von Lebensmitteln oder in der Gestaltung von Arbeitsabläufen Schwerpunkte neu und möglicherweise nicht nur einmal neu zu definieren.
Je besser wir in der Lage sein werden, unsere Systeme an die Folgen des Klimawandels anzupassen, desto erfolgreicher können wir auch beim Schutz unserer Lebensgrundlagen sein.